Pressemitteilung
Bayerns Tiere brauchen eine Stimme - Vortrag mit Dr. Doris Quinten in Pfaffenhofen
„Es ist schade, dass es Tierschutzgesetze überhaupt braucht“ Dr. Doris Quinten
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt". Mit diesem Zitat von Mahatma Gandhi begann der Vortrag von Dr. Doris Quinten zum Thema „Bayerns Tiere brauchen eine Stimme“, zu dem der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei ÖDP am 19.6. in den Hofbergsaal eingeladen hatte. „Es ist schade, dass es Tierschutzgesetze überhaupt braucht“, meinte die erfahrene Tierärztin und Buchautorin begrüßte es aber sehr, das 2002 der Tierschutz ausdrücklich in Artikel 20a des Grundgesetztes für die Bundesrepublik Deutschland verankert wurde. Dass es dennoch immer noch viel Luft nach oben gibt beim Tierschutz sowohl für Haus- und Nutztiere als auch bei Wildtieren, Zirkustieren und Labortieren, machte sie an eindrücklichen Beispielen deutlich.
Tiere brauchen unseren Schutz. Und für die Organisationen, die sich um diesen Schutz kümmern ist es manchmal sehr schwierig, sich und damit den Tieren Gehör zu verschaffen. Nach Meinung der ÖDP könnte die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Tierschutzfragen die Situation für Tierschutzvereine, Verbände und Bürger erleichtern, denn dort können deren Beschwerden und Anregungen wirksam vertreten und an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. „Außerdem werden Tierschutzbeauftragte zu allen Gesetzen, Verordnungen und Vorhaben der Staatregierung angehört, die den Themenbereich Tierschutz betreffen. Sie stehen damit ganz eng an der Seite der Staatsregierung und können rechtszeitig Einfluss auf Entscheidungen nehmen, oder selbst Verbesserungen anregen“, so die Vorsitzende des Arbeitskreis Tierschutz der Münchner ÖDP.
In neun Bundesländer gibt es bereits Tierschutzbeauftragte. Die ÖDP fordert in ihrer Petition „Bayerns Tiere brauchen eine Stimme“, dass auch die Bayerische Staatsregierung einen Beauftragten oder eine Beauftragte für den Tierschutz beruft. Es geht dabei nicht nur um die Durchsetzung der einschlägigen Gesetze, sondern auch um die Weiterentwicklung der Regelungen, um Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit. Denn auch in der Bayerischen Verfassung in Artikel 141 (1) heißt es: Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt“.
„Eine Ombudsstelle mit einer Beratungs- und Vermittlungsrolle zwischen Politik, Verwaltung, Tierschutzorganisationen und privatem Tierschutz wäre“, so die ÖDP Kreisvorsitzende Judith Neumair, „ein Schritt in die richtige Richtung“. Die Diskussion nach dem Vortrag war intensiv und engagiert. Neumair verwies darauf, dass die Petition kann auch online bei openpetition www.openpetition.de/petition/online/bayerns-tiere-brauchen-eine-stimme unterzeichnet werden kann. Am 15.7. startet eine bayernweite Kampagne zur Petition. An diesem Tag organisiert der ÖDP-Kreisverband einen Infostand in Geisenfeld, um auch dort den Bürgerinnen und Bürgern eine Gelegenheit zu bieten, die Forderung nach einem oder einer Tierschutzbeauftragten mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.