Pressemitteilung
Da ist noch einiges zu tun!
Möglichkeiten und Grenzen von sogenannter "Künstlicher Intelligenz" stellte Werner Wolf, Professor für Informationstechnologie, bei seinem Vortrag beim ÖDP-Kreisverband Pfaffenhofen vor. Er forderte von der Politik eine realistische Technikfolgenabschätzung und die notwendigen Regulierungen.
Der ÖDP-Kreisverband Pfaffenhofen dankt Werner Wolf für den informativen Vortrag und die rege Diskussion.
"KI- Angstmacher oder Heilsbringer?" so lautete der Titel des Vortrags, den Prof. Werner Wolf am 6.Februar im Anschluss an die Kreishauptversammlung in Mitterscheyern hielt.
Sein Fazit: „Vieles lässt sich heute mit der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ (KI) effektiver und schneller als früher erledigen, aber mit Intelligenz, also mit Logik oder Systemverständnis hat die KI nichts zu tun. Deswegen muss man weder grundsätzlich Angst vor KI haben, noch ist KI der Heilsbringer zur Lösung aller Probleme.“
Werner Wolf ist Professor für Informationstechnik und seit 1978 an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität der Bundeswehr München tätig. Seit 2019 ist er Mitglied der ÖDP und dort Leiter des Bundesarbeitskreises Digitalisierung, sowie Mitglied der Bundesprogrammkommission der ÖDP.
Schlagzeilen wie „Warum DeepSeek die KI-Welt so aufrüttelt“, „Steuererklärung einfach mit KI?“ oder „Kann man Künstlicher Intelligenz vertrauen?“ (Alle drei am 31.1. im Pfaffenhofener Kurier) finden sich täglich so oder ähnlich in den Medien und veranlassten den ÖDP-Kreisverband, den Experten zum Vortrag einzuladen.
Wolf begann mit einer Einführung in die Digitaltechnik. Die heutige Bedeutung sei auf Fortschritte in der Chip-Technologie zurückzuführen. Kommunikationstechnik, zum Beispiel Smartphone, Big Data-Verarbeitung und Automatisierung der Produktion durch Robotik seien dadurch möglich geworden.
Für Wolf ist Digitaltechnik aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaft zunächst ein neutrales Werkzeug. Was jedoch weitgehend fehlt, ist eine echte Technikfolgenabschätzung. Auch die Frage, wie mit sensiblen Daten, wie zum Beispiel Patientendaten umgegangen werden darf, ist noch nicht befriedigend von der Politik gelöst. Auch in der anschließenden lebhaften Diskussion mit den Teilnehmern kamen viele kritische Fragen zur klassischen Digitalisierung auf.
Wolf betonte, dass es sich bei der so genannten künstlichen Intelligenz im Prinzip um eine riesige Kopiermaschine handle. Sie könne nur reproduzieren, womit sie gefüttert wurde. Was der KI aber fehle, sei ein echtes Systemverständnis. ChatGPT und ähnliche Software bezeichnete Wolf als „digitalen Papagei“. Füttere man solche Systeme mit fehlerhaften oder einseitigen Datensätzen, sei sie nicht in der Lage, die Fehler eigenständig zu finden und zu beheben. Genau darin sieht Wolf auch die Gefahr der KI. Kritisch sah er auch den riesigen Energiebedarf der KI-Systeme.
Die ÖDP-Kreisvorsitzende Judith Neumair dankte im Anschluss mit einem kleinen Präsent für den interessanten und informativen Vortrag und den Teilnehmern im voll besetzen Nebenzimmer des Gasthaus Hoiß für die angeregte Diskussion.