Die ÖDP schickt bewährte Kandidaten ins Rennen für die Landtags- und Bezirkstagswahl

Um Anfahrtswege zu sparen, lud der ÖDP-Kreisverband Pfaffenhofen seine Mitglieder am 19.10. zu einer kombinierten Versammlung ein. Im ersten Teil des Abends wurden bei einer Kreishauptversammlung die Delegierten für den Bezirksparteitag gewählt. Danach waren bei der Wahl der Direktkandidaten zur Landtags- und Bezirkstagswahl dann nur noch die Mitglieder aus dem Stimmkreis 126 stimmberechtigt.

Die Kreishauptversammlung eröffnete die Kreisvorsitzende Judith Neumair und lenkte mit einem kurzen Impulsvortrag zum Thema „Wir müssen unsere Ansprüche an den Planeten begrenzen“ auf ein dominantes Thema des Abends hin, den Flächenverbrauch. Sie kritisierte, dass trotz der Klimakrise immer noch viel zu viel fruchtbare Erde mit Beton und Teer zugeschüttet werde, auch im Landkreis Pfaffenhofen. Bayern verliere dadurch jeden Tag knapp 11 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Eine nachhaltig handelnde Kommune dürfe da nicht mitmachen, denn „die Erde wächst nicht mit, wenn Gewerbegebiete wachsen“. Es gelte, innerhalb der planetaren Grenzen zu wirtschaften, um die Erde mit ihrem Reichtum, ihrer Schönheit und ihrer vielfältigen Lebendigkeit an die künftigen Generationen weitergeben zu können.

Die ÖDP-Mandatsträger berichteten anschließend über ihre Arbeit in den jeweiligen Gremien.

Der Jetzendorfer Arzt Stefan Skoruppa erklärte sich bereit, als Direktkandidat zur Landtagswahl für die ÖDP anzutreten. In seiner Bewerbungsrede machte er die prekäre Situation im Gesundheitssektor zu seinem Hauptanliegen und forderte bessere Bedingungen für junge Ärztinnen und Ärzte vor allem auf dem Land und ein besseres Abrechnungssystem mit den Krankenkassen. Die zunehmende Privatisierung von Krankenhäusern und das Fallpauschalen-System sei einer der Hauptgründe für das Krankenhaus-Sterben vor allem im ländlichen Raum. Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der eng mit der Pharmaindustrie verbunden sei, dürfe sich über die negativen Auswirkungen dieses Abrechnung-Systems nicht beschweren, denn er hätte sich seit dem Jahr 2000 für dessen Einführung stark gemacht. Obwohl Gesundheitspolitik Bundessache sei, könne auch auf Länderebene viel getan werden, um die Situation im Gesundheitswesen zu verbessern. Dafür wolle er sich mit ganzer Kraft einsetzen.

Reinhard Haiplik, der als Direktkandidat für den Bezirkstag für die ÖDP antritt, klärte über die vielfältigen und wichtigen Aufgaben des Bezirkstags auf und will sich besonders für die Verbesserung der Situation von psychisch Erkrankten einsetzen. Deren Zahl sei durch die Coronapandemie stark gestiegen und die derzeitigen Wartezeiten für Therapien seien unzumutbar. Die Schönheit der Heimat zu erhalten, die Lebendigkeit der Kultur, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl seien ihm eine Herzensangelegenheit, für die er gerne auch im Bezirkstag eintreten wolle.

Außerdem wurden für 25 Jahre ÖDP-Mitgliedschaft geehrt: Reinhard Haiplik, Brigitte Schwab und Egidius Haunz. Zwei weitere Jubiläums-Mitglieder mussten ihre Teilnahme leider absagen. Judith Neumair dankte den Jubilaren mit einer Urkunde, einer Ehrennadel und einem Kränzchen für ihre Treue.

Die Ergebnisse der Wahlen:
Als Delegierte für den Bezirksparteitag entsendet der ÖDP-Kreisverband: Judith Neumair, Franz Sendtner, Magdalena Döring, Anna Summerer und Walter Schäl. Als Ersatzdelegierte wurden gewählt: Gustav Neumair, Reinhard Haiplik, Dr. Stefan Skoruppa, Sigi Ebner und Bernhard Ugele

Bei einer Enthaltung einstimmig gewählt wurde als Direktkandidat für die Landtagswahl: Dr. Stefan Skoruppa. Reinhard Haiplik wurde einstimmig als Direktkandidat für die Bezirkstagswahl aufgestellt.