Pressemitteilung
IG „Stoppt den Flächenfraß“ dankt und feiert!
Pfaffenhofen. Die Interessengemeinschaft „Stoppt den Flächenfraß am Kuglhof“ hat auf ihrem 20. und letzten Info-Stand zum Unterschriftensammeln auf dem Wochenmarkt für die zwei Bürgerbegehren den nächsten Etappenschritt mit Glühwein und Lebkuchen gebührend gefeiert. Gleichzeitig bedankten sich die Sprecherinnen und Sprecher der IG bei den zahlreichen Unterschriftensammlern und -Sammlerinnen, die immer wieder im ganzen Stadtgebiet unterwegs waren und so das Sammelergebnis überaus positiv unterstützen.
Sowohl für die Frage zur von der Stadt veranlassten Änderung der Umgehungsstraße Süd, die dadurch an einer weiteren Stelle den Schindelhauser Forst durchschneidet, als auch für die Frage zum geplanten Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof 2, das auf fruchtbaren Landwirtschaftsflächen errichtet werden soll, wurde jeweils die Mindestanzahl von 8% der Wahlberechtigten, das sind ca. 1.700 Unterschriften, weit überschritten.
In den zwei Monaten, in denen in Präsenz und am Wochenmarkt gesammelt wurden hat der Strom der Unterschriften nie nachgelassen. Das Thema war ein Selbstläufer. Das zeigt eine Auswahl von in ihrer Deutlichkeit nicht zu überbietenden Kommentare, die beim Unterschreiben geäußert wurden:
- „Es reicht mit der Zerstörung der Natur!“
- „Keine Verdichtung mehr!“
- „Wer seine Heimat liebt, der betoniert sie doch nicht zu!“
- „Hier wird einzigartiges und unverwechselbares ‚Kulturland’ unwiederbringlich zerstört.“
- „Ich halte es nicht für sinnvoll ein weiteres Gewerbegebiet zu bauen. Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?“
- „Geplanter Irrsinn!“
- „Wir sehen die Entwicklung von Pfaffenhofen über die letzten Jahre mit zunehmender Sorge und Missbilligung.“
Schon vor 50 Jahren erschien der 1. Bericht des „Club of Rome“ mit dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Ebenfalls vor 50 Jahren gründete sich die Non-Profit-Organisation „Greenpeace“, welche sich für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz einsetzt. Nicht zuletzt, weil beide Organisationen bei Entscheidungsträgern überwiegend auf taube Ohren stießen und bei weitem zu wenig erreicht wurde, kamen neuzeitlich „Fridays for Future“ und die „Letzte Generation“ mit spektakulären und verzweifelten Aktionen dazu. Zu den Herausforderungen des Klima- und Artenschutzes kommen in letzter Zeit weitere weitreichende globale Verwerfungen dazu: Krieg um die Ukraine, Verschärfung der Sozialkluft, Migrationswelle, Ernährungsunsicherheit. All das hat ohne Zweifel auch für die Stadt Pfaffenhofen existentielle Auswirkungen. Und was tut die Stadt? Im gleichen Atemzug mit der Annahme einer überfälligen Biodiversitätsstrategie bringt sie die Ausweisung eines ca. 38 ha großen Industrie- und Gewerbegebietes auf den Weg. Sie bringt damit zum Ausdruck, dass ganzheitliche Zusammenhänge immer noch nicht verstanden wurden. Gewerbe-Wachstum wird als Allheilmittel propagiert und durch Greenwashing quasi heilig gesprochen. Die Religion des Wachstums ist nicht die Lösung, sondern das Problem.
Für die IG „Stoppt den Flächenfrass am Kuglhof“ ist klar, Ein “weiter-so“ darf es nicht geben. Es braucht vielmehr wieder - wie beim erfolgreichen bayernweiten Volksbegehren „Rettet die Bienen“ – die kommunale Schwarmintelligenz der Gesamtheit der wahlberechtigten Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürger, um über zwei Bürgerbegehren – jetzt im Sinne von „Rettet den Kuglhof“ - zu entscheiden.
Um etwaige ungültige Unterschriften auszugleichen ist es noch bis zum Ende der Weihnachtsferien möglich Unterschriftenlisten dem Bund Naturschutz in der Türltorstraße 28 per Post zukommen zu lassen oder selbst in den dortigen Briefkasten einzuwerfen. Die IG „Stoppt den Flächenfraß am Kuglhof“ bereitet um den Jahreswechsel herum die Unterschriftenlisten zur Abgabe bei der Stadt vor, um für beide Bürgerbegehren die Zulassungsentscheidung zu erreichen. Dann wird auch die genaue Anzahl der Unterschriften bekanntgegeben.