Pressemitteilung
Rückblick auf die vergangene Stadtratssitzung (Teil II)
Machen wir gleich da weiter, wo wir das letzte Mal aufgehört haben: bei meinem Dult-Referat ...
Momentan bin ich dabei, mich in diesen Bereich einzuarbeiten und bin dabei auf eine Initiative der Stadträte Käser (SPD) und Prechter (CSU) gestoßen, die sich in der vergangenen Legislaturperiode bemüht haben, die Förnbacher Fraudult, immerhin eine der ältesten bezeugten Dulten in Bayern, mit neuem Leben zu erfüllen. Die Vorschläge wie z. B. eine stromfreie Dult klangen vielversprechend und es ist schade, dass die Initiative nicht weitergetrieben wurde. Ich werde dies auf jeden Fall weiter verfolgen und hoffe, in Zusammenarbeit mit den Genannten und meinem Parteifreund, dem bekannten Heimatforscher Reinhard Haiplik, ein Konzept mit den Bürgern vor Ort zu entwickeln.
Zeigte sich hierbei parteiübergreifende Einigkeit, wurde im Hinblick auf die Bereitstellung der Übertragungen der Stadtratssitzungen noch keine Einigkeit erziehlt. Der Vorschlag, die Bereitstellung auf ein Jahr auszuweiten, wie er im P.L.A.N. 2020 aufgestellt wurde, wurde von der CSU-Fraktion geblockt. Ich persönlich finde diesen Schritt auch nicht unbedingt ausgereift, denn was einmal im Internet ist, wird im Internet bleiben. Wenn man etwas als Zeichen der Transparenz ins Netz stellen möchte, so sollte man das dann auch unbegrenzt tun. Alles andere ist inkonsequent, sei es eine Woche, die letzten vier Sitzungen oder ein Jahr. Ich finde es wichtig, dass die Bürger auch nach längerer Zeit sich informieren können, wie sich ein Stadtrat zu einer bestimmten Sache geäußert hat. Gerade vor der Wahl kann das ein wichtiges Kriterium sein. Leider wird der Bildschirm nun schwarz bleiben, wenn sich ein Mitglied der CSU zu Wort meldet.
Ferner stand noch die Umsetzung der Energiewende im Kreis Pfaffenhofen auf der Tagesordnung. Konkret ging es hierbei um die Befürchtungen, dass einzelne Ortschaften von Windkraftwerken "eingekesselt" werden könnten und man daher die Positivplanung überdenken solle. Es zeigte sich ein fraktionsübergreifender Konsens, in dieser Frage nicht über die Köpfe der betroffenen Bürger hinweg entscheiden zu wollen. Dies kann nur über Bürgerengagement und Bürgerversammlungen geschehen. Es darf nicht passieren, dass Städter, die die Frage nicht betrifft, den Dörfern die Radl vor die Haustür stellen. Aber wir dürfen auch den Konsens, dass wir weg von der Atomkraft und anderen bedenklichen Energieträgern wollen, nicht in Frage stellen. Wir müssen den Bürgern nicht immer nur die Risiken, sondern auch die Chancen vermitteln. Die Dörfer selbst ermutigen, Windräder aufzustellen, dass jeder von der Rendite profitieren kann. Das wird viel mehr Akzeptanz finden, als wie wenn wieder nur gesichtlose Konzerne oder fremde Unternehmen als Betreiber auftreten. Was das Landschaftsbild betrifft ist es sicherlich eine Entscheidung Kopf gegen Bauch. Schön finde ich die Radl nicht, aber ich weiß, dass sie notwendig sind. Und auch hier kann ein Gewöhnungsprozess eintreten, den ich an einem aktuellen Beispiel illustrieren möchte. Vorgestern war ich auf dem Fischerfest bei Uttenhofen. Nach einem schönen Gottesdienst und sehr schmackhaften Mittagessen wurde es meiner Tochter zu laut und wir haben sie zum Waldrand geschoben, um ein Mittagsschläfchen zu machen. Während ich so neben dem Wagen Wache stand, freute ich mich des Ausblicks in die idyllische Landschaft. Erst auf den dritten Blick fiel mir auf, dass diese von zwei Stromleitungen durchzogen war. Dies hat meinen Eindruck eines Idylls nicht getrübt. Wir haben uns daran gewöhnt und es akzeptiert. Hoffentlich geht es uns eines Tages auch mit den Windrädern so.
Als letztes möchte ich noch kurz auf die Erhöhung der Kosten für die Mittagsverpflegung in Kindertagesstätten eingehen. Diese wurde satzungsgemäß notwendig, um Verluste auszugleichen, die durch eine Preiserhöhung des Lieferdienstes entstanden wären. Hieran Kritik zu üben ist wohlfeiles Heischen um Beifall. Eltern, die aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sind, das Kind abzugeben, werden vom Landratsamt finanziell unterstützt. Diese trifft die Erhöhung also nicht. Und wenn eine Familie zwei Einkommen bezieht, dann sollte es auch möglich sein, diese Erhöhung um 0,60€ zu schultern. Nur so können wir gewährleisten, dass die Kinder in Pfaffenhofen auch künftig ein qualitativ hochwertiges Essen bekommen, wie es nur ein geringer Prozentsatz an solchen Einrichtungen in Deutschland bietet.
Euer / Ihr Richard Fischer