Pressemitteilung
Volksfestrückblick
Das 66. Pfaffenhofener Volksfest ist vorbei und der Alltag hat die Stadt wieder. Ich denke, dass es auch dieses Jahr ein Erfolg war, dass es den gelungenen Abschluss der Ferienzeit dargestellt hat und wieder einmal gezeigt hat, wie lebendig unsere Heimatstadt ist.
Ich möchte als Referent, der zum ersten Mal dafür zuständig war, gleich zu Beginn allen Leuten danken, die mich im Amt unterstützt haben und sofort freundlich angenommen haben, seien es die Stadtverwaltung, die erfahreneren Bürgermeister, die Stadtkapelle, Schausteller, Wirte oder auch die Volksfestbesucher, die mir den einen oder anderen Hinweis gegeben haben.
Die Aufgabe des Volksfestreferenten ist spannend. Ich sehe mich irgendwo zwischen bärtiger Volksfestkönigin und Kummerkasten, nicht unbedingt als Racheengel. Es geht mir darum, das Volksfest zu vertreten und den Menschen nahezubringen, aber auch Anregungen und Kritik zu sammeln und so zu einer Optimierung des Betriebes beizutragen; dies sollte aber im konstruktiven Dialog geschehen, ich bin nicht gewillt, immer nur dreinzuschlagen, wenn es irgendwo Ärger gibt. Grundsätzlich denke ich, dass dies in diesem Jahr bereits ganz ordentlich geklappt hat, auch wenn ich natürlich noch etwas Routine entwickeln muss.
Vom Programm her war das Volksfest in diesem Jahr ausgewogen, lediglich an zwei Punkten häufte sich die Kritik. So muss die Wahl der Volksfestkönigin neu konzipiert werden, sowohl was das Abendprogramm angeht, in das die Kandidatinnen stärker eingebunden werden sollten, als auch was die Amtszeit der Königin angeht. Hier stehe ich mit der Festwirtfamilie Stiftl in Kontakt und hoffe, dass wir bereits zum nächsten Volksfest ein neues Konzept vorstellen können. Ein weiterer Kritikpunkt war der Vereinsabend, an dem die Musik optimiert werden müsste, da es aufgrund der Lautstärke nicht möglich war, sich vernünftig zu unterhalten. Eine Zweiteilung des Programms wäre hier angemessen, ruhigere Musik bis 21:00 Uhr und danach erst laute Feiermusik. Ich denke, dass das den unterschiedlichen Vereinen stärker gerecht werden würde. Als positiver Punkt muss unbedingt noch der Volksfesteinzug hervorgehoben werden, bei dem gefühlt die ganze Stadt beteiligt war.
Im Hinblick auf die Gastronomie zeigt sich ebenfalls eine gemischte Wahrnehmung. So wird grundsätzlich die Versorgung als positiv empfunden, lediglich im großen Zelt gab es zu Beginn gehäufte Beschwerden über die Schnelligkeit. Dies führt der Festwirt auf terminliche Überschneidungen mit dem Gillamoos zurück, durch die viele Bedienungen gebunden gewesen seien und erst später eingesetzt werden konnten. Diesen Punkt gilt es vor allem im Hinblick auf das spätere Volksfest zur Zeit der Landesgartenschau im Auge zu behalten. Leider waren auch in diesem Jahr wieder teilweise die Bio-Hendl ausverkauft, was auf ein gestiegenes Bewusstsein der Volksfestgänger schließen lässt. Die Initiative des Weißbierzeltes mit dem sogenannten "Voixfest-Giggal" finde ich einen interessanten Vorstoß, der sich angesichts des stärkeren Bewusstseins sicherlich rechnet und dann hoffentlich Nachahmer findet. Wichtig wäre es, ein gemeinsames Konzept zur Nachhaltigkeit auf dem Volksfest zu entwickeln. Auch hier war ich mit den Betreibern der Brotzeitstände und den anderen Wirten in Kontakt und habe festgestellt, dass viele sich bereits umfangreiche Gedanken machen und gemacht haben, die teilweise natürlich ausbaufähig sind und stärker kommuniziert werden sollten. Neben artgerechter Haltung stehen auch Regionalität und die Frage, ob der Lieferant Ausbildungsbetrieb ist, auf dem Programm. Das Traditionszelt wurde mittlerweile voll akzeptiert und stellt eine sinnvolle Ergänzung des Bierzeltbetriebes dar. Schade war allerdings, dass die beiden kleinen Zelte vor allem am Wochenende sehr stark vorreserviert waren, sodass bei einem spontanen Besuch wenig Gelegenheit zur Auswahl war.
Die Fahrgeschäfte wurden heuer grundsätzlich gut angenommen, wenngleich zu Recht bemängelt wurde, dass nostalgische Geschäfte fehlten. Hier müssen wir uns stärker bemühen, wieder für die klassischen Betreiber attraktiv zu werden. Ich bin gespannt, wie die Vergabe im Herbst laufen wird, da ich darin bisher nicht involviert war.
Natürlich gab es noch weitere Detailbeschwerden, die ich auch auf dem Radar habe, aber ich hoffe, ich habe in der öffentlichen Aufstellung nichts zentrales vergessen. Gerne würde ich natürlich weitere Eindrücke vom Volksfest sammeln und freue mich über jeden, der mir seine Anregungen in einer konstruktiven Form zukommen lässt. Ich denke aber, wir sind auf einem guten Weg, das Volksfest ist immer noch genauso wie vor 25 Jahren (vorher kann ich mich leider nicht qualifiziert äußern) und doch immer wieder neu. Wenn wir diesen Anspruch beibehalten, dann steht einer goldenen Zukunft des Volksfestes nichts im Wege.
Ihr/Euer Richard Fischer