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Pressemitteilung

Vortrag: Konsensieren

Bernd Bötel stellte eine interessante Methode vor, wie Entscheidungen im Konsens getroffen werden können, weil Widerstände ernst genommen werden.

Im Nebenzimmer der Klosterschenke zeigte er eine interessante Alternative zur herkömmlichen, oft polarisierend und spaltend wirkenden Mehrheitswahl auf. Nach der kurzen Vorstellung der Methode, probierten die Teilnehmer gleich ganz praktisch aus, wie man Kompromisse und Entscheidungen finden kann, mit denen alle Beteiligten leben können und erlebten die konfliktlösende Wirkung. Hier eine kurze Zusammenfassung der Methode:

 

Das Systemische Konsensprinzip

einfach  –  effizient  –  nachhaltig  –  konfliktlösend

Vorgehen:

1. offene Frage für ein Problem formulieren
2. Vorschläge sammeln und Passivlösung „alles bleibt beim alten“ hinzufügen
3. Stimmungsbild einholen: „Wie viel Widerstand habt ihr gegen die Lösung A (B, C, …)“ Vorschläge bewerten mit 0-10 Widerstandspunkten pro Vorschlag
4. Vorschläge kreativ verfeinern: Personen, die hohen Widerstand gegen den eigenen Lösungsvorschlag signalisiert haben kontaktieren und zwei Fragen stellen:
a) Welche Bedürfnisse sind für euch bei meinem Vorschlag nicht erfüllt? - Gut zuhören.
b) Wie kann ich meinen Vorschlag ändern, damit ihr weniger Widerstand gebt? - Gut zuhören!
5. Verfeinerte Vorschläge abschließend bewerten: geringster Gesamtwiderstand = größte Akzeptanz

Was ist das Besondere am systemischen Konsensieren?

Jede Lösung hat Vorteile und Nachteile. Oft bringt eine Lösung der Mehrheit einen kleinen Vorteil, aber der Minderheit enorme Nachteile („Kosten“). Bei einer Mehrheitsabstimmung würde diese Lösung angenommen, aber für die Minderheit sind die Kosten so hoch, dass sie nur sehr schwer damit leben können. Sie werden rebellieren und es kommt zu Polarisierung.

Mit der Methode des Konsensierens findet man heraus, ob die Vorteile einer Lösung die „Kosten“ für alle Beteiligten übersteigen.
Bei Abstimmungen, die eine Polarisierung befürchten lassen, ist die Schritte 3 und 4 von großem Vorteil und notwendig, um wirklich aussichtsreiche Lösungsvorschläge zur Abstimmung zu bringen. Gutes, ab besten aktives Zuhören hilft dabei sehr.

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