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Pressemitteilung

"Wir dürfen nicht nachlassen im dem Bemühen um nachhaltigere Lösungen"

Bericht vom ÖDP-Infoabend am 20. September 2023 in Pfaffenhofen. Die Kandidaten Dr. Stefan Skoruppa und Reinhard Haiplik stellten sich und ihre Pläne vor.

Dr. Stefan Skoruppa kritisierte die geplante Krankenhausreform des Bundes-Gesundheitsministers Karl Lauterbach.

Am 20. September versammelten sich Mitglieder und Interessierte im Clubraum beim Müllerbräu in Pfaffenhofen, um zu hören, welche Pläne die ÖDP-Kandidaten des Wahlkreises Pfaffenhofen für das Land und den Bezirk Oberbayern haben.
Reinhard Haiplik, gebürtiger Pfaffenhofener, Jahrgang 1954, Studiendirektor i. R., Stadt- und Kreisrat, Autor und Heimatkundler war schon etliche Jahre Referent für Integration und Heimatpflege, ist aktuell Pfaffenhofens Kulturreferent und macht an diesem Abend den Anfang. Er kandidiert für das Direktmandat zum Bezirkstag. Auf der großen Liste für den Landtag ist er mit der Nummer 951 zu finden. Die Themen des Bezirks sind genau seine Themen. Er kennt den Landkreis wie seine Westentasche und scheint fast körperlich zu leiden unter den „seelenlosen Gewerbegebieten und der Beton-Tristesse, die unsere schöne Kulturlandschaft verschandeln“. Er beklagt, dass durch den immensen Flächenverbrauch außerdem Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört und der Landwirtschaft Boden entzogen wird. „Ich werde mich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen einsetzen.“
Er mahnt eine effektive Verkehrswende an, mit sicheren Radwegen auch in den Städten und mit intelligentem ÖPNV. Als erfahrener Stadt- und Kreisrat weiß er um die Schwierigkeiten, die die Umsetzung dieser Forderungen mit sich bringt, doch „wir dürfen nicht nachlassen in dem Bemühen um nachhaltigere Lösungen“.
Das gleiche gelte auch bei den Themen Pflege und Integration. Sowohl die Integration von Menschen mit körperlichen Handicaps als auch mit psychischen Problemen sei eine Daueraufgabe, die beim Bezirk liegt, aber die ganze Gesellschaft betrifft. Die Menschen werden älter und damit auch gebrechlicher und Barrierefreiheit immer wichtiger. Psychische Probleme nehmen vermehrt zu, auch bei Kindern und Jugendlichen. Der Schwerpunkt müsse bei Prävention und Früherkennung liegen. Wer Hilfe braucht, könne nicht monatelang auf einen Termin warten. Auch dafür werde er seine Stimme erheben.
Die Unterbringung von Geflüchteten und ihre Integration sei ein großes Problem, und durch die Klimakrise werde es zu einer weiteren Verschärfung kommen. „Wenn wir christliche Nächstenliebe und Menschenrechte ernst nehmen, dürfen wir Hilfe nicht verweigern“ ist Haiplik überzeugt. Jedem rechten Fremdenhass werde er weiterhin entschieden entgegentreten.


Nach einer kleinen Diskussionsrunde stellte sich der Direktkandidat für den Landtag, Dr. Stefan Skoruppa vor. Er ist Allgemeinarzt, Gemeinderat in Jetzendorf, Kreisrat und bereits seit 25 Jahren Mitglied der ÖDP. Auch auf der großen Liste für den Bezirkstag ist sein Name bei der Nummer 954 zu finden. Beruflich bedingt ist sein Themenschwerpunkt die kommunale Gesundheitsversorgung im ländlichen Bereich. Mit großer Sorge beobachtet er die zunehmende Privatisierung im Gesundheitssektor, die der derzeitige Bundes-Gesundheitsminister Karl Lauterbach immer weiter vorantreibt. Auch dessen Reformpläne kritisiert Skoruppa scharf. Kleinere Krankenhäuser dürften nach Lauterbachs Plänen nur noch eine „Basisversorgung“ leisten und alle anderen Fälle in Spezialkrankenhäuser verteilen. Skoruppas Befürchtung: Derartige „Basiskrankenhäuser“ des Levels 1i würden aufgrund des minimalen Spektrums an Gesundheitsleistungen mittelfristig weder wirtschaftlich noch personell überleben. Kaum ein Arzt oder eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger wäre bereit, in einer derartigen „schmalspurmedizinischen” Klinik zu arbeiten. So würde die wohnortnahe Versorgung im Flächenland Bayern rasch zusammenbrechen. Gleichzeitig würde in den zunehmend privatisierten Spezialkliniken profitorientiert gearbeitet, um die Erwartungen der Investoren zu erfüllen, die oft im Ausland säßen. So würde immer mehr Geld aus dem Gesundheitssystem in die Taschen der Großinvestoren fließen. Zugleich treibe Lauterbach den Untergang der kleinen Allgemein- und Facharztpraxen voran und wolle diese durch Primärversorgungszentren in privatwirtschaftlicher Hand ersetzen. Skoruppa möchte sich im Landtag dafür engagieren, dass der notwendige Umbau im Gesundheitswesen nicht im Sinne der Lobbyisten sondern im Sinne des Gemeinwohls geschehe. (mehr dazu auch hier)


In der intensiven Diskussion nach seinen Ausführungen wurde immer wieder die Wichtigkeit von Prävention auch beim Thema Gesundheit zur Sprache gebracht. Das Vorbild der Eltern sei wichtig für das gesundheitsbewusste Verhalten von Kindern. Vor allen der exzessive Gebrauch von digitalen Endgeräten und der daraus resultierende Bewegungsmangel wurde mit gesundheitlichen und psychischen Störungen in Verbindung gebracht. Auch hier seien Eltern, Bildungseinrichtungen und Vereine herausgefordert. Es sei absolut kontraproduktiv, in diesen Bereichen den Rotstift anzusetzen.


Natürlich kam auch die Frage auf, was die ÖDP von den Grünen unterscheide. Die Kreisvorsitzende Judith Neumair verwies auf die Slogans auf den Wahlplakaten der ÖDP: „Wirtschaft ohne Wachstumszwang“ verweise auf die Notwendigkeit planetaren Grenzen zu akzeptieren. Die ÖDP spreche aus, was die Grünen wegen ihrer Wirtschaftsnähe nicht wage: Wir müssen unsere Ansprüche und unseren Konsum zurückschrauben. „Green ohne Washing“ kritisiere vor allem Technologien, die auch von den Grünen als nachhaltig oder klimafreundlich angesehen werden, jedoch das Problem nur verlagern und in großem Ausmaß andere begrenzte Ressourcen wie zum Beispiel Boden oder seltene Erden verbrauchen. „Partei ohne Filz“ sei zwar vor allem auf andere Parteien gemünzt, jedoch sei auch bei den Grünen zu kritisieren, dass sie Parteispenden und Sponsoring von Unternehmen annehme und sich dadurch abhängig von den Spendern mache. Die ÖDP nehme keinerlei Geld von Firmen und Konzernen an und unterscheide sich durch diese Unabhängigkeit von allen anderen Parteien.

 

 

 

 

Die Pläne von Reinhard Haiplik betreffen die Themen Schutz der Lebensgrundlagen, Pflege und Integration

Dr. Stefan Skoruppa

Reinhard Haiplik

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